Schritt 7:
Mit Konflikten besser umgehen
Konflikte lassen sich auch in zufriedenen Paarbeziehungen nicht vermeiden. Aber: Zufriedene Paare gehen anders miteinander um als belastete Paare, wenn sie einen Konflikt austragen. Über den Unterschied werden Sie mehr erfahren.
Zufriedene Paare
Konflikte lassen sich auch in zufriedenen Paarbeziehungen nicht vermeiden. Aber: Zufriedene Paare gehen anders miteinander um als belastete Paare, wenn sie einen Konflikt austragen.
Beide Partner:innen bestätigen sich gegenseitig, dass ihre Ansichten, Bedürfnisse und Anliegen gleich gültig sind. Bei Schwierigkeiten im Gespräch können diese Paare über ihr Gespräch sprechen und es wieder in ruhige Bahnen lenken.
Belastete Paare
Beide Partner:innen stimmen wechselseitig den Ansichten und Anliegen des / der anderen wenig zu, zeigen wenig Humor und bestätigen kaum ausgedrückte Gefühle. Vereinbarungen oder Absprachen kommen nicht zustande. Beide Partner:innen
versuchen, sich gegenseitig zu überzeugen bzw. zu verändern und zeigen einander kaum, dass die Ansichten und Anliegen des / der anderen geschätzt werden. Paare sind nicht in der Lage, belastende Äußerungen zu reparieren, z.B.: „Oh,
da habe ich dich offenbar falsch verstanden, erklär‘s mir noch einmal“.
Los geht’s mit den Übungen
Mild statt hart
Probieren Sie jetzt Ihre Fähigkeit aus, den harten, weil vorwurfsvollen oder beschuldigenden Beginn eines Gesprächs in einen milden zu verwandeln. Dabei sollen Ihnen ein paar Beispielsituationen helfen. Los geht’s.
Schwiegermutter
Heute Abend kommt Ihre Schwiegermutter zum Essen. Sie haben vor, ihr zu sagen, wie sehr es Sie verletzt, wenn sie Ihre Fähigkeiten als Eltern infrage stellt. Ihr Partner ist sehr zurückhaltend, wenn es um seine Mutter geht. Heute Abend wünschen sie sich, dass er Sie unterstützt.
Grober Auftakt: „Deine Mutter geht mir so auf den Geist. Ich krieg‘ sofort schlechte Laune, wenn ich nur daran denke, dass sie heute Abend kommt!“
Ihr sanfter Auftakt:
„__________________________________________________________
______________“
Der gemeinsame Nenner
Entscheiden Sie gemeinsam, welches lösbare Problem Sie angehen wollen. Setzen Sie sich dann getrennt hin und denken über das Problem nach. Malen Sie auf ein Blatt Papier zwei Kreise ineinander, einen kleineren in einen größeren Kreis. Schreiben Sie in den inneren Kreis all die Punkte bezogen auf das Problem, zu denen Sie keine Zugeständnisse machen wollen. In den äußeren all die Punkte, zu denen Sie einen Kompromiss eingehen können.
Auf jeden Fall ist es günstig, wenn Sie den äußeren Kreis so groß wie möglich und den inneren Kreis so klein wie nötig werden lassen.
Beispiel: Alex und Sonja sind unzufrieden mit ihrem Liebesleben.
Alex
Sonja
Wie geht es jetzt weiter?
Wenn Sie Ihre Kreise ausgefüllt haben, setzen Sie sich wieder zusammen und sprechen Sie über die Inhalte Ihrer Kreise. Vergessen Sie dabei nicht die anderen Regeln, die Sie schon gelernt haben, um eskalierende Gespräche zu vermeiden.
Stellen Sie sich die folgenden Fragen:
1. Worüber sind wir uns einig?
2. Was sind hier unsere übereinstimmenden, was die wichtigsten Gefühle?
3. Welche gemeinsamen Ziele können wir hier haben?
4. Wie können wir diese Situation, dieses Thema begreifen?
5. Was meinen wir, wie diese Ziele erreicht werden können?
Wenn Sie mit einem lösbaren Problem kämpfen, dann wird es Sie bald zu einem vernünftigen Kompromiss führen, wenn Sie diese Schritte durcharbeiten. Beschließen Sie, dass Ihre Lösung nur eine auf Zeit ist und dass Sie sie noch einmal überdenken werden, um zu entscheiden, ob sie funktioniert. Wenn das nicht der Fall ist, beginnen Sie den Prozess von vorn, um das Problem zu lösen.